Krise in Sylduvien – was tut die EU? Planspiel EU-Außenministerrat

Termin / Date:
Samstag, 30. November 2019
10:00 Uhr - 18:00 Uhr / 10:00 AM to 6:00 PM CET

Ort / Location:
Hörsaalgebäude der Philipps-Universität Marburg
Biegenstraße 14
35037 Marburg

Raum / Room: n. a.

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Teilnahme kostenlos!

Eine Veranstaltung im Rahmen des Projektes “1040 Berlaymont” der JEF Hessen,
gefördert durch die Europaabteilung der Hessischen Staatskanzlei.

Das Thema

Die Außenpolitik der Europäischen Union ist eine eigenwillige Konstruktion; nicht Fisch und nicht Fleisch. Einerseits hat sich die EU eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik auf die Fahne geschrieben und dies unter anderem mit der Schaffung des Amtes der Hohen Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik untermauert. Andererseits liegt die Hoheit für die Außenpolitik bei den einzelnen Mitgliedsstaaten; Beschlüsse im Rat für Auswärtige Angelegenheiten, in dem die 28 nationalen Außenministerinnen und -minister zusammenkommen, können daher nur einstimmig gefasst werden. Wie effektiv kann europäische Außenpolitik angesichts dieses Spannungsverhältnisses tatsächlich sein – gerade, wenn sich kurzfristig zuspitzende weltpolitische Krisen und Konflikte ein schnelles Handeln erforderlich machen? Wie kommen unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen außenpolitische Entscheidungen zu Stande? Diesen Fragen wollen wir mit dem Planspiel nachgehen.

Das Planspiel

In Sylduvien, einem fiktiven, europäischen Staat außerhalb der EU, ist ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Nach einem Regierungswechsel hat die neue Regierung das Handelsabkommen mit seinem autoritär geführten Nachbarland Bordarien aufgekündigt. Gleichzeitig hat sie bekanntgegeben, das Land stärker in Richtung der EU  orientieren zu wollen. Sylduvien und Bordarien verbindet eine lange Geschichte; Sylduvien war einst Teil einer bordarisch dominierten Föderation. Dies macht den Konflikt so explosiv: Das Land ist gespalten zwischen bordarisch-sprachigen Sylduviern im Osten, die die Aufkündigung des Handelsabkommen mit Bordarien auf die Barrikaden getrieben hat und die nun mit Waffengewalt für eine Abspaltung ihres Landesteiles kämpfen, und den pro-europäischen Anhängern der neuen Regierung. Nach anfänglich friedlichen Protesten und ersten gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei ist die Situation mittlerweile zu einem bewaffneten Konflikt eskaliert. Die Lage ist unübersichtlich; insbesondere ist umstritten, welche Rolle Bordarien spielt. Hat das Land die Auseinandersetzung angeheizt, womöglich sogar eigene Soldaten über die Grenze geschickt?

Wie sollte die EU auf diese schwierige Gemengelage reagieren? Wem ist die Verantwortung für den Konflikt zuzuschreiben – der neuen sylduvischen Regierung, den Separatisten im Osten, Bordarien? Welche Forderungen sollte die EU an die Konfliktparteien richten? Und wie kann sie diesen Nachdruck verleihen? Sollte sie Sanktionen verhängen, möglicherweise die Handelsbeziehungen mit Sylduvien oder Bordarien aussetzen und damit wirtschaftliche Nachteile in Kauf nehmen?

Beim Planspiel schlüpfst Du in die Rolle einer Vertreterin bzw. eines Vertreters eines EU-Mitgliedsstaates und siehst Dich mit diesen diffizilen Fragen konfrontiert. Erschwerend kommt hinzu, dass jede und jeder Deiner Amtskolleginnen und -kollegen aus den anderen EU-Mitgliedsstaaten vor einem anderen politischen Hintergrund agiert; Eure Länder sind auf jeweils unterschiedliche Weise mit Sylduvien und Bordarien verbunden – historisch, geographisch und wirtschaftlich. Wird es Euch trotzdem gelingen, innerhalb weniger Stunden zu einer gemeinsamen Position zu gelangen, so dass die EU ihr Gewicht nutzen kann, um die Entwicklung des Konflikts positiv zu beeinflussen?

Praktische Informationen

Wer kann teilnehmen? Alle Europainteressierten ab 14 Jahren sind herzlich willkommen! Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Wir würden uns über Deine Anmeldung freuen!

Die Teilnahme ist kostenlos! Mittagessen erfolgt auf eigene Rechnung; gerne kannst Du Dir auch einfach etwas von zu Hause mitbringen.

Fahrtkostenerstattung: Fahrtkosten können wir leider nicht erstatten. Wir bitten um Verständnis.

Wegbeschreibung ab Marburg Hbf:

Mit dem Bus:

  • Ab dem Marburger Hauptbahnhof (Bussteig A1, A3, A5) bringen Dich die Buslinien 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 9, 10 und 383 zur Haltestelle Erwin-Piscator-Haus. Nach dem Aussteigen läufst Du die Biegenstraße wieder ein Stück zurück, bis Du auf der linken Seite, etwas zurückgestellt, das Hörsaalgebäude der Universität (noch vor der Kirche) siehst.

Zu Fuß:

  • Aus dem Bahnhofsgebäude kommend, läufst Du die Bahnhofstraße geradeaus herunter. Nach der Brücke biegst Du in die erste Straße auf der linken Seite (Robert-Koch-Straße) und folgst ihr bis zu ihrem Ende. An der T-Kreuzung biegst du links ab und folgst der Deutschhausstraße/Biegenstraße in einem Bogen. Nach der Kirche auf der rechten Seite und gegenüber dem Erwin-Piscator-Haus auf der linken Seite siehst Du, etwas zurückgestellt, das Hörsaalgebäude der Universität.

 

Die Veranstalter

Eine gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises Außen- und Sicherheitspolitik an der Philipps-Universität Marburg und der Jungen Europäischen Föderalisten Marburg.

Logo des Arbeitskreises Außen- und Sicherheitspolitik an der Philipps-Universität-Marburg

Der studentische Arbeitskreis (AK) Außen- und Sicherheitspolitik an der Philipps-Universität Marburg bietet Studierenden und Promovierenden in Marburg die Möglichkeit, sich frei und unvoreingenommen mit außen- und sicherheitspolitischen Themen auseinanderzusetzen. Der AK ist Mitglied im Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen und möchte den akademischen Diskurs über Außen- und Sicherheitspolitik aus dem Hörsaal in die alltägliche Debatte tragen.

Logo der JEF Marburg

Die Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) sind eine parteiunabhängige, europaweite politische Jugend- und Studentenbewegung. Wir verstehen uns als Botschafter der europäischen Idee und wollen insbesondere andere junge Menschen für das europäische Projekt begeistern. Gleichzeitig begleitet die JEF die Politik der EU kritisch. Als Föderalisten setzen wir uns für die Schaffung eines europäischen Bundesstaates ein, da wir der festen Überzeugung sind, dass sich viele Herausforderungen unserer Zeit angesichts der Globalisierung nur noch gemeinsam auf europäischer Ebene lösen lassen. Mit unseren Veranstaltungen wollen wir Wissen über europapolitische Themen vermitteln und ein Diskussionsforum zum Austausch über europäische Themen schaffen.

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